Ostergruß
an unsere Seelsorgeeinheit
Das Geheimnis des offenen Grabes
Die Osterkerze leuchtet in die dunkle Nacht des Karsamstags. Welche Geschichte möchte sie uns denn erzählen? Sicher geht es um die Symbolik von Licht und Finsternis - aber das Ganze durch das Prisma der Geschichte Jesu.
Zwei Frauen nehmen uns mit auf den Weg, zwei Frauen mit Namen Maria.
Die hatten nach dem tragischen Ereignis des Karfreitags nur eins im Sinn: Jesus ein letztes Gedenken zu schenken, einen letzten Abschied.Einen Abschied von allen Träumen, die sie hatten. Alle Träume waren den beiden Marias am Karfreitag gestorben. Der Weg zum Grab ist für sie wie der Weg in ein Museum der gescheiterten Träume. Sie haben Gott zu viel zugetraut, sie haben zu viel Hoffnung auf Jesus gesetzt - und nun bleibt nur noch der Abschied aus dieser Gegend der Hoffnung, der Abschied von dieser Person der Hoffnung. Nachdem sie zum Grab Jesu kamen, ereignete sich etwas, was bis dahin kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hatte. Sie begegneten Jesus den Auferstandenen und er sprach zu ihnen: "Fürchtet euch nicht".
Aber lassen Sie mich Ihnen eine andere Geschichte erzählen, die Geschichte die sich in der Familie
Josef von Arimathäa ereignete. Kennen Sie Josef von Arimathäa? Das war der, der von Pilatus den Leichnam Jesu erbeten und ihn in das Grab gelegt hatte. Josef von Arimathäa kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause. Dort erzählt er seiner Frau Maria von Arimathäa: „Heute habe ich wieder die armen Leute gesehen, die zur Kreuzigung auf den Berg Golgatha müssen. Einer tat mir besonders leid. Und weiß du was: Ich habe ihm aus Mitleid unser Familiengrab vermacht.“ Maria ist entsetzt: „Bist Du verrückt geworden? Du kannst doch unser wertvolles Familiengrab nicht einfach so irgendjemandem überlassen!“ Josef beruhigt seine Frau und sagt: „Schatz, reg’ Dich bitte nicht auf, denn er sagte, dass es nur für das Wochenende sei!“
Wären Sie an der Stelle von Maria von Arimathäa gewesen, hätten Sie es geglaubt? Dass da einer am Kreuz hängt und der Tod verschluckt sich einfach an ihm? Bibelkundige unter uns wissen: etwas war eben in der Geschichte ausgedacht. Richtig: Maria von Arimathäa gibt’s nämlich gar nicht in der Bibel, die habe ich erfunden. Der Rest ist aber wahr, ganz bestimmt.
Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Das Grab des alten Juden Josef von Arimathäa war nur fürs Wochenende von Jesus gemietet. Der Tod hatte schlichtweg nicht die Macht, den Gekreuzigten zu halten; denn er stand von den Toten auf. Es ist kein Witz: das Grab war nur fürs Wochenende, damit wir in Ewigkeit bei Gott wohnen können. Darum brennt die Osterkerze in unserer Seelsorgeeinheit „Am Dreifaltigkeitsberg“ und sein Licht leuchtet in unsere Dunkelheit hinein.
Möge das Hoffnungslicht unseren auferstandenen Herrn Jesus Christus in Ihrem Leben der Dunkelheit trotzen! Und, dass Sie dieses Licht, wie die Marias in der Geschichte, weitergeben, dass unsere Welt mit Ihrem Licht immer heller wird!
Ihr Pastoralpraktikant
David Bebek
Das Pastoralteam wünscht Ihnen allen
ein frohes und gesegnetes Osterfest!
Bleiben Sie gesund und in Gott behütet!
Pfarrer Sebastian Tanneberger
Pastoralreferent Thomas Blessing
Pastoralreferent Claudius Fischer
Kirchenmusikdirektor Georg Fehrenbacher
Bild: Hans Heindl
In: Pfarrbriefservice.de