Firmvorbereitung Grundkurs 3 |
Eltern-Kind-Kirche |
Taufe von Thea Riedle |
Taufe von Rita Holdenried, Sophie Butz, Levi Hahn und Edda Müller |
Firmung |
Firmung der Kinder aus Balgheim und Dürbheim |
Taufe |
Taufe von Pia Mattes |
Taufe |
Am 26. Juli hat das Jugendprojekt UPRISE auf der Schlüsselwiese in Spaichingen stattgefunden. Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit an einer 25mx2m großen Mauer sich mit der Thematik „Grenze“ auseinander zusetzen. Bei den ca. 40 teilnehmenden Jugendlichen kam das Projekt sehr gut an. Sie hatten einerseits sehr viel Spaß und gleichzeitig – schwer beeindruckt von der Größe der Mauer und deren Wirkkraft – haben sie sich intensiv und konzentriert drei Stunden lang mit sich selbst und ihrer Wahrnehmung von bedrückenden Mauern und Grenzen auseinander gesetzt. Sehr dankbar für die Aktion stand auf der Mauer (mit Graffiti) nicht nur einmal „Danke“, sondern auch bei der Verabschiedung nach dem Projekt sagten viele Teilnehmer „Danke“.
Die Mauer beeindruckte die Jugendlichen so sehr. Sie fanden selbst einen Bezug zur Berliner Mauer mit der Frage „Die Mauer sieht aus wie die Mauer damals, oder?“ Sie merkten, dass sie die anderen Jugendlichen auf der anderen Seite der Mauer nicht mehr sehen konnten und nutzten die Mauer auch hin und wieder als Versteck. Der Wind jedoch ließ der Mauer keine Ruhe und so mussten die Jugendlichen ihre Graffitiarbeiten hin und wieder unterbrechen, um die Sitzhocker ihren Motiven geordnet wieder aufzustellen. Die gemeinsamen Aufbauarbeiten gingen Hand in Hand. Hoch motiviert halfen sich die Jugendlichen gegenseitig, um zum gemeinsamen Ziel zu kommen: ihre Motive zu sprayen.
Die Graffitis der Jugendlichen brachten viel zum Ausdruck, was die Jugendlichen sonst in sich tragen. Viele Themen waren zu sehen. Einerseits Motive mit denen sich die Jugendlichen identifizieren (Hobbies, Skaten, Turnen,…) andererseits Motive, die Hass, Gewalt und Leid (Panzer, Maschinengewehr, Mittelfinger, eine dunkle Gestalt im Gefängnis,… oder auch die Worte selbst „Gewalt“ „Hass“) ausdrücken, mit dem Hintergrundgedanken, dass sie diese gemeinsam mit der Mauer am Ende des Tages einreißen. Aber auch Hoffnungen, Wünsche und Erwartungen waren zu sehen. So zeigte eine brennende Erde die Hoffnung auf den Klimawandel oder der regenbogenfarbene Schriftzug „Love is Love“ den Ruf nach Akzeptanz.
Die Graffitikünstler Konstantin Müller und Willi Neigum waren sehr darauf bedacht den Jugendlichen nicht vorzuschreiben, was sie sprayen sollen, sondern sie bei der Anfertigung ihres künstlerischen Ausdrucks mit Profession zu unterstützen. Das fiel sehr individuell aus. Den einen zeigten sie den Umgang mit der Spraydose, aber manchmal war ihre Unterstützung auch über die Kunst mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, indem sie Motive aufgreifen oder einen geschwungenen Schriftzug daneben setzen. Die Jugendlichen erlebten dadurch Anerkennung seitens der Künstler.
Alles Just for Fun? Grundlage für dieses Projekt war nicht nur den Jugendlichen einen geschützten Raum zu geben, in welchem sie ihr Inneres nach außen tragen, Spaß und gute Musik haben.
Grundlage war ebenfalls das Handeln Jesu, der gesellschaft- und kulturkritisch Grenzen seiner Zeit anfragte und diese auch überwunden hat, um sich ganz den Menschen hinzuwenden. ER isst mit Zöllnern und Sündern, ER heilt am Sabbat, ER verurteilt nicht die Ehebrecherin, ER geht durch den Tod zur Auferstehung. Dadurch hat Jesus für uns einen neuen Weg eröffnet Grenzen wahrzunehmen, zu reflektieren und notfalls zu überwinden. Nach diesem Vorbild sollten auch die Jugendlichen eine Möglichkeit von uns bekommen Grenzen und Mauern wahrzunehmen, zu reflektieren und einen passenden Umgang zu finden.
Das passiert nicht alles an einem Tag mit 440 Sitzhockern, aber ich bin mir sicher, bei der einen/ dem einen oder anderen ist ein Eckstein gelegt.
Vielen lieben Dank allen Beteiligten, Sponsoren (Jugendstiftung JUST, KSK TUT), HelferInnen und Befürworten von UPRISE.
Ihre Juliane Vollmer | Pastoralassistentin