Die ersten christlichen Glaubensboten kamen in unsere Gegend im 7. Jahrhundert. Unter ihnen waren der hl. Magnus, der hl. Gallus, Fridolin, Pirmin und Kolumban. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts war die Bekehrung zum Christentum abgeschlossen. Bescheidene Kirchen und Kapellen aus Holz wurden gebaut, ehe dann im 10. Jahrhundert und später die ersten romanischen Kirchen aus Stein gebaut wurden.
Über Spaichingen schreibt der ehemalige aus Spaichingen stammende Generalvikar Dr. August Hagen:
„Im Jahre 1222 stoßen wir in einer Urkunde aus dem Kloster Salem auf einen Leutepriester aus Spaichingen und in dem Zehntregister des Bistums Konstanz 1275 auf einen Kirchenvorsteher der Kirche zu Spaichingen, ein deutliches Anzeichen dafür, dass schon vorher ein Pfarrer und eine Pfarrkirche am Ort bestanden hatten. Darauf weist auch das Kirchenpatronat ‚Petrus und Paulus‘ hin. Dieses ist ein sehr alter Weihetitel, der in der Zeit des romanischen Baustils und der Klosterreform von Cluny sehr häufig zu finden ist und kaum mehr geändert wurde. Im Jahre 1455 verlor die Pfarrkirche ihre Selbständigkeit und wurde dem Chorherrenstift St. Moritz in Rottenburg a. N. einverleibt."
Diese Zuordnung blieb bis zur Säkularisation 1806. Einen tiefen Einschnitt für Spaichingen brachte der 30-jährige Krieg. Die Spaichinger Pfarrkirche samt Pfarrhaus wurde 1633 von den Schweden niedergebrannt.
Nach dem Westfälischen Frieden 1648, der den 30jährigen Krieg beendete, wurde die Pfarrkirche mit Hilfe des Stiftes St. Moritz wieder aufgebaut. Die Bevölkerung nahm zu. Die Kirche erwies sich als zu klein. 1681/82 wurde sie nach Osten hin erweitert. Später kam eine nochmalige Erweiterung nach Westen (in Richtung Angergasse) dazu. Aber auch die erweiterte Kirche erwies sich bald als zu klein. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde deshalb ein Kirchenneubau angestrebt. 1898 war es soweit, die alte Kirche wurde abgebrochen. Es wurde die jetzige neugotische Kirche erbaut. Die Kirche ist 47 m lang (Chor 12 m, Langhaus 35 m und 18 m breit). Baumeister der Kirche war Richard Raisch aus Stuttgart. Die Grundsteinlegung erfolgte am 24.07.1898. Am 22. Oktober 1900 konnte der damalige Bischof Paul Wilhelm von Keppler die Kirche einweihen. Die Innenausstattung der Kirche war im neugotischen Stil erfolgt. Die ganze neugotische Ausstattung wurde bei der Renovierung 1960/61 entfernt. Die Kirche erhielt - entsprechend dem damaligen Zeitgeist - einen sehr nüchternen Charakter.
1222: Erste Erwähnung der Pfarrei, doch lässt das Patrozinium St. Peter darauf schließen, dass die Pfarrei in die Merowingerzeit (um 600) zurückreicht. Der damalige Pfarrer hieß „Heinrich“
1275: Erwähnung der Pfarrei im „Liber decimationis“, dem Zehntbuch des Bistums Konstanz, worin der Pfarrer von Spaichingen ein jährliches Einkommen von 11 Mark auswies. Sein Name ist nicht vermerkt.
1329: In einem päpstlichen Register wird „Magister Werher“ als Pfarrer von Spaichingen erwähnt.
1338: Früheste Nachricht über das hohenbergische Patronatsrecht, d.h. das Recht, die Pfarrstelle zu vergeben.
1415: Einweihung der Dreifaltigkeitskapelle auf dem Baldenberg durch den Weihbischof von Konstanz in der Amtszeit von Pfarrer Götz
1415: Um diese Zeit herum datiert die Kaplaneistiftung „St. Katharina“ Kaplan Rampf, der 1808 nach Spaichingen kam, war der 20. Amtsinhaber der Kaplanei und gleichzeitig der letzte. Die Kaplanei wurde 1815 in ein Vikariat umgewandelt.
1455: In diesem Jahr wird die Pfarrei dem Stift St. Moritz zu Ehingen bei Rottenburg/N. einverleibt. Damit begann für die Pfarrei in Spaichingen eine neue Geschichte, die bis in das Jahr 1805 andauerte. Klöster und Stifte waren im Spätmittelalter darum bemüht, sich aus wirtschaftlichen Gründen Dorfpfarreien einzuverleiben. Sie gelangten auf diese Weise in den Besitz der Kirchengüter, mussten sich aber verpflichten, die Pfarrei mit Seelsorgern zu versehen. Die Pfarrei St. Peter zu Spaichingen, deren Patronat um diese Zeit auf „St. Peter und Paul“ erweitert wurde, weist daher in der zeitlichen Abfolge seiner Seelsorger viele Pfarrer aus Rottenburg auf.
1461: Gründung der Dreifaltigkeits-Bruderschaft
1592: Erweiterung der ersten Dreifaltigkeitskapelle
1633: Kirche und Pfarrhaus werden im Dreißigjährigen Krieg ein Opfer der Flammen. Die ältesten Kirchenbücher gehen dabei zugrunde.
1666: 26. Juli, Grundsteinlegung der Wallfahrtskirche auf dem Dreifaltigkeitsberg
1673: 14. Mai, Einweihung der Kirche auf dem Dreifaltigkeitsberg durch den Weihbischof von Konstanz
1695: 5. Oktober, Weihe des Hochaltars in dem um 1680 neu errichteten Chor der Kirche
1723: Erweiterung der Pfarrkirche nach Westen hin
1733: Gründung des Kirchenchores
1760: Genehmigung zur Erweiterung der Kirche auf dem Dreifaltigkeitsberg
1799-1806: Andreas Holocher von Rottenburg amtiert in Spaichingen als letzter Pfarrer unter österreichischer Herrschaft.
1806: Vorderösterreich wird württembergisch. Die Pfarrei St. Peter und Paul in Spaichingen kommt unter das Patronat der Könige von Württemberg.
1808: Der König von Württemberg ernennt Josef Burkard zum Pfarrer von Spaichingen
1815: 12. April, Spaichingen wird Sitz des Dekantes Spaichingen
1816: 9./14. März, Die Katharinenkaplanei wird aufgelöst, an ihre Stelle tritt ein beständiges Vikariat
1887: 13. Januar, Michael Munz wird Pfarrer in Spaichingen, 1898 Dekan, 1900 von Papst Leo XIII. zum Monsignore ernannt, 1913 mit dem Ritterkreuz 1. Klasse geehrt, 1916 Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Spaichingen, 1918 geht Dekan Munz in den Ruhestand.
1896-97: Bau der St. Josefs-Kirche in Hofen
1898-1900: Bau der Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul
1919-1936: Stadtpfarrer Richard Hepp
1923: Bau des neuen Pfarrhauses
1936-1958: Stadtpfarrer und Dekan Ernst Sorg
1959-1973: Dekan Benno Wieland ist Pfarrer in Spaichingen
1960: Am 1. April kommen die Aldinger Katholiken zur Pfarrei St. Peter und Paul in Spaichingen
1961: Innenrenovation der Stadtpfarrkirche unter Dekan Benno Wieland
1962-1964: Bau der Kirche „Mariä Verkündigung“ in Aldingen
1963-1968: Neubau der Kindergärten St. Raphael und St. Franziskus
1967: Die Katholiken von Hausen o. V. kommen am 1. April von der Pfarrei Gunningen zur Pfarrei St. Peter und Paul in Spaichingen
1970: Einweihung der Rupert-Mayer-Schule durch Bischof Carl Joseph Leiprecht
1973-1999: Pfarrer und Dekan Manfred Müller
1974-76: Innen- und Außenrenovierung der St. Josefs Kirche unter Pfarrer Müller
1978: Die Pfarrei Aldingen erhält mit Aixheim zusammen wieder einen eigenen Pfarrer
1978-1885: Außenrenovation der Pfarrkirche St. Peter und Paul
1979: Aldingen wird am 1. Juli zur eigenen Pfarrei erhoben
1985-1989: Innen- und Außenrenovation der Dreifaltigkeitsbergkirche
1986-1988: Bau des Edith-Stein-Hauses bei der Stadtpfarrkirche unter Dekan Manfred Müller
1991-1992: Innenrenovation der Stadtpfarrkirche
1994: Renovation der Kreuzwegstationen auf den Dreifaltigkeitsberg
1994: Einweihung der neuen Mönch-Orgel in der Stadtpfarrkirche
1994: Gründung der Gregorianik-Schola
1995: Am 1. September wird aus den Gemeinden Spaichingen, Balgheim und Dürbheim die Seelsorgeeinheit „Am Dreifaltigkeitsberg“.
1999: Dekan Manfred Müller verlässt am 1. Januar nach 26 Jahren die Pfarrei und wird Pfarrer in Warthausen
1999: 26. November, Dr. Michael Felder wird sein Nachfolger
2004: Pfarrer Dr. Felder verlässt am 10. Oktober die Pfarrei und geht nach Tübingen
2005: September, Pfarrer Roland Maurer wird Pfarrer der Seelsorgeeinheit am Dreifaltigkeitsberg
Zusammenstellung:
Fritz Mattes, 2006
2004-2005: Vom 11. Oktober 2004 - 25. September 2008 (Tag der Investitur von Pfarrer Roland
Maurer) ist Pater Alois Dumler Pfarrvikar und Administrator der Gemeinde
2006: Am 12. Juli stirbt in der Gemeinde Generalvikar a.D. Prälat Dr. Karl Knaupp. Er wird
unweit der Bischofsgruft auf dem Friedhof Sülchen in Rottenburg beigesetzt.
2007: Am 16. Dezember wird von Bischof Dr. Gebhard Fürst die Kirche auf dem Dreifaltigkeitsberg
nach einer zweijährigen Renovation wieder eingeweiht. Die Renovation war wegen eines
Erdbebens am 5. Dezember 2004 notwendig geworden. In der Kuppel der Kirche und am
Turm waren erhebliche Schäden entstanden. Die Kosten der Renovation beliefen sich
1.187.354 Euro.
2007: Diakon Horst Teufel, seit 1969 Diakon in unserer Gemeinde, geht in den Ruhestand.
2007: Pater Gregor Sorger OSB, geboren am 19.11.1906 und am 26.11. desselben Jahres in
unserer Stadtpfarrkirche getauft, gestorben am 15. November im kommunistischen
Nordkorea an den unmenschlichen Strapazen im Gefangenenlager, soll mit 35 anderen
Märtyrern selig gesprochen werden.
2007: Am 24. Oktober feiern die Claretiner auf dem Dreifaltigkeitsberg den 200. Geburtstag
Ihres Ordensgründers und Heiligen, Antonius Maria Claret.
2008: Am 27. April feiert der Kirchenchor zusammen mit der Stadtkapelle sein 275-jähriges
Jubiläum.
2008: Pater Alois Dumler scheidet aus dem Seelsorgeteam aus und übernimmt Aufgaben in
den Gemeinden auf dem Heuberg. Pater Matthäus, Seelsorger im Altenheim St. Josef und
im Krankenhaus, tritt an seine Stelle. Eine Neugestaltung der Gottesdienstordnung
wird notwendig. Im vierwöchigen Wechsel müssen In Balgheim, Dürbheim und in der
Krankenhauskapelle Wort-Gottes-Feiern angeboten werden.
2008: Am 8. Juli nehmen in Begleitung von Pfarrer Maurer 13 Jugendliche der Gemeinde am
Weltjugendtag in Sidney/Australien teil.
2008: Am 15. November findet in der Gemeinde der Dekanatsmusiktag statt.-
2010: Wegen erheblicher Schäden am Dach muss die Marienkapelle renoviert werden.
2010: Am 10. Oktober findet im Rahmen des traditionellen Oktoberfestes ein „Ökumenisches
Oktoberfest“ statt.
2010: Im Franziskus-Kindergarten der Gemeinde wird eine Kindertagesstätte eröffnet.
2010: Am 4. November zieht das Pfarrarchiv im Franziskus-Kindergarten in neue Räume ein.
2011: Renovation der „Ölberggruppe“ an der Stadtpfarrkirche. Sie war nach einer böswilligen
Beschädigung notwendig geworden.
2011: Papst Benedikt besucht im September Deutschland.
2011: Erneuerung des Glockenstuhls.
2011: Georg Fehrenbacher ist seit 20 Jahren Organist und Chorleiter in der Gemeinde.
2011: Im Claretinerkloster auf dem Dreifaltigkeitsberg stehen personelle Veränderungen an:
Superior Alois Andelfinger wird nach Mühlberg/Elbe versetzt. Neuer Superior wird
Pater Stephen Emanuel. Pater Matthäus wird nach Frankfurt versetzt. An seine Stelle
tritt in der Gemeindeseelsorge Pater Valentine.
2012: Georg Fehrenbacher wird ehrenhalber zum Kirchenmusikdirektor ernannt.
2012: Diakon Dr. Engelbert Paulus verlässt die Seelsorgeeinheit und wird Krankenhausseelsorger
am Klinikum in Tuttlingen und in Spaichingen
2012: Pfarrer Roland Maurer verlässt auf den 1. September die Gemeinde und geht nach
Sidney/Australien, um dort die deutschstämmigen Katholiken zu betreuen.
2012: Pfarrer Anton Merkt, Pensionär in unserer Stadt, wird für die pfarrerlose Zeit
zum Administrator ernannt.
2013: Pfarrer Chacko aus Indien und Pfarrer Paul aus Uganda helfen in der Seelsorge mit.
2013: Zum 1. September gibt Pater Valentine seinen Dienst als Pfarrvikar auf. Er geht nach
Indien zurück.
2013: Zum 1. Oktober tritt Dr. Paulinus Nwuigwe dessen Stelle an. Es soll bis zur Investitur eines
neuen Pfarrers im Amt bleiben.
2013: Am 8. November wird in der Stadt der „Solidaritätsweg“ eingeweiht zum Gedenken an die
KZ-Häftlinge, die jeden Tag von den Baracken beim Martin Luther Haus zur Lehmgrube
gehen mussten. Über 300 der Häftlinge kamen um.
2013: In der Stadtpfarrkirche wurde eine neue Lautsprecheranlage installiert.